Position | Land/Region Niederösterreich, Bezirk Hollabrunn, Gemeinde Hardegg 33 N 568560 / 5404960 UTM/WGS84 | |||||||||
Beschreibung | Objektbeschreibung Der ehemalige Galgen des Landgerichts Kaja1 bestand ursprünglich aus drei aus Ziegeln gemauerten, verputzten, fünfeckigen Säulen. Diese waren vom Grundriß her in Form eines Dreiecks angeordnet. Zwei Säulen sind noch erhalten, von der dritten kann man Mauerreste ausmachen. Sie wurde vor längerer Zeit durch einen Blitzeinschlag zerstört.2 Der nördliche Pfeiler ist mit 1721, vermutlich dem Erbauungsjahr, bezeichnet. Das Bauwerk ist durch einen Bescheid des Bundesdenkmalamts geschützt.3 Historischer Kontext Kaja war bis 1360 Lehenbesitz des landesfürstlichen Ministerialengeschlechts von Kaja, die Gerichtsbarkeit gehörte damals aber vermutlich zum Landgericht der Grafen zu Hardegg, welchen die Besitzungen rundherum gehörten. 1360 kaufte Rudolf IV. die Herrschaft, 1451 wurde sie als Lehen samt dem Todgericht an die Eizing verliehen. Die Hardegg hatten das Landgericht vermutlich 1388 an den Landesherrn abtreten müssen. Zum Sprengel gehörten auch das "Landgericht auf der Widem in der Altstadt Retz" als exempter Bezirk sowie später Hofern. Das Landgericht blieb bis zum 19. Jahrhundert landesfürstliches Lehen.4 Standort und Lage Der Galgen ist von Hofern aus über einen markierten Wanderweg erreichbar, der weiter nach Oberretzbach und Retz führt. Es ist zu vermuten, daß dieser Verkehrweg bereits bei der Errichtung existierte. Laut Landgerichtskarte befand sich die Richtstätte ungefähr in der Mitte des südöstlichen Quadranten des Gerichtssprengels, also nicht direkt an der Grenze zu einer benachbarten Herrschaft. Es bestand auch kein Sichtkontakt zur Herrschaft, die sich auf Burg Kaja und später auf Schloß Karlslust befand, oder zum ab dem 16. Jahrhundert in Niederfladnitz angesiedelten Landgerichtssitz.5 __________________ 1 [LGK; Blatt 3] 2 [LGKE2-1; S. 52] 3 [BDAN; S. 97] 4 [LGKE2-1; S. 52f] 5 [LGKE2-1; S. 53] Literatur: [DehioNN; S. 785] (hier sind zumindest das Baumaterial und die Eckenanzahl der Säulen falsch angegeben!), [LGKE2-1; S. 52], [Pless98] | |||||||||
Bilder/Plan |
|